Nicht nur Fledermäuse nutzen Ultraschall

Was befindet sich in unseren Sträuchern?

oder „Halli-Galli“ im Gebüsch

Es war ein Zufall, dass ich Ultraschall-Signale aus einem Strauch im Garten aufnehmen konnte, wo ich eigentlich nur Stille erwartet hatte.

Junge Spitzmäuse kommunizieren auch mit Ultraschall (wikimedia)
Ultraschall-Töne einem Strauch

Beim Vorbeigehen an diesem Strauch meldete mein Gerät zum Detektieren von Fledermäusen recht laute Signale. Wenn ich ganz nahe an den Strauch ging, wurde es still. Ebenso, wenn ich eine Taschenlampe anmachte. Ging ich zurück, waren die Signale nach kurzer Zeit wieder da.

Sind es Insekten oder nachtaktive Bodenbewohner, die sich mit Ultraschall verständigen?

Wer sind die Urheber dieser Signale?
Als erstes begann ich eine Suche mittels google. Und da bekomme ich als Ergebnis dass es viele Tiere sein können, die sich mit Ultraschall Signale austauschen. Vor allem wird auf Spitzmäuse hingewiesen.
So etwas können wir in unserem Garten haben. Und diese Tiere sind auch nachtaktiv.

Signale aus dem Strauch

Diese Signale kommen aus dem Strauch. Der Rhythmus im Ton liegt an der Aufnahmetechnik, bzw. am Abspeichern. Ansonsten klingt es wie ein großes Durcheinander von Tönen, alle im Bereich von 20 kHz und etwas darüber hinaus. Es ist wie in einer Bahnhofshalle.
Ortungssignale sind dies wohl nicht.

Ortungsrufe der Fledermäuse

Diese Signale habe ich an gleicher Stelle von Fledermäusen aufgenommen. Man hört die pulsartigen Signale, die ausgestoßen werden. Zwischen den Pulsen hört die Fledermaus das Echo von der Umgebung und kann sich so auch in der Nacht orientieren.
Das Gerät kann die Echos nicht aufnehmen.

Das die Signale aus dem Strauch keine Fledermaus-Signale sind, kann man leicht an obigen Aufnahmen erkennen.

Wer sind also die Urheber dieser Signale?
Als erstes begann ich eine Suche mittels google. Und da bekomme ich als Ergebnis dass es viele Tiere sein können, die dort Ultraschall Signale austauschen. Vor allem wird auf Spitzmäuse hingewiesen. So etwas können wir in unserem Garten haben. Und diese Tiere sind auch nachtaktiv.

Wie kann ich vorgehen, um mögliche Antworten zu bekommen?
Als einfachsten für mich ist das Aufstellen einer Wild-Kamera mit Infrarot-Licht, denn abends und nachts kann man kaum etwas mit bloßem Auge erkennen.

Wildkamera im Strauch plaziert
Mäuse, aber keine Spitzmäuse und ein Rotkehlchen

Die Anzahl von Tieren, die ich im Strauch erfassen konnte, war bescheiden. Mäuse waren darunter, aber Spitzmäuse, eher NEIN.

Erst in der letzten Woche wurde ich auf eine Veröffentlichung eines Elektronik-Bausatzes der Firma Elektor aus dem Jahre 2007 aufmerksam. Hier ging es auch um einen Fledermaus-Detektor, noch viel mit diskreten Bauteilen bestückt. Aber mit einer guten Recherche:
Mit dieser Recherche kann wahrscheinlich die Lösung gefunden werden:

Bild aus Elektor 9/2007 „Bat-Detektor“. Die Richtigkeit der Informationen ist allerdings noch zu überprüfen.

Der rote senkrechte Streifen gibt etwa den Frequenzbereich der Signale aus dem Strauch wieder. Es können alle aufgeführten Lebewesen sein. außer dem Menschen.

Dass es Delphine sind, ist sicher nicht möglich, auch wenn ein kleiner Gartenteich vorhanden ist.

Da sind Heuschrecken oder Grillen sehr wahrscheinlich, denn die Sträucher stehen am Rand einer Wiese.


Wenn ich Lust habe oder der Zufall mich darauf bringt, werde ich mal den Urhebern konkreter nachgehen. Vielleicht sind sie ja auch schon in der Dämmerung aktiv, so dass ich eine normale Kamera benutzen kann.

Zum genauen Detektieren der Signal-Quelle wird es aber einer anderen Aufnahmetechnik bedürfen.
Die eigene Weiterentwicklung des Fledermaus-Scanners wird dies berücksichtigen können.


Alle Fotos und Videos: Winfried Senger