
Alle 17 Jahre überfallen Schwärme von Zikaden die USA, und das passiert gerade in diesem Monat. Jede Zikade ist mit 90 dB sehr laut, was der Lautstärke eines LKWs entspricht . Und das in einer millionenfachen Vielfalt, die manchmal an Heuschreckenschwärme erinnert. Nach 6 Wochen ist der Lärm vorbei.
„Laut ?“ mit 90 Dezibel? Ganz in unserer Nähe, um uns herum, auch in Biebertal, geht es viel lauter zu: Fledermäuse ! Sie erzeugen Signale, die bis zu 137 dB gehen. Und das entspricht der Lautstärke eines Kampfflugzeuges oder eines Gewehrschusses, oder der eines Presslufthammers in 10 cm Entfernung.
Nur – wir hören die Fledermäuse nicht, da ihre Töne im Ultraschallbereich liegen, den unsere Ohren nicht wahrnehmen.
Was hat es mit den 17 Jahren auf sich?
17 Jahre lang lagen die Larven der Zikaden im Boden und ernährten sich von Wurzeln. Dann kommt der Tag, an dem sie an die frische Luft wollen, meist im Mai, wenn die Temperatur etwa 18 Grad erreicht. Sie häuten sich und krabbeln an allem hoch, was senkrecht nach oben geht. Die männlichen Zikaden rufen dann von oben mit großer Lautstärke nach den Weibchen, etwa 6 Wochen lang. Danach ist Ruhe, bis sich das Spiel in 17 Jahren wiederholt. Wie wird unsere Technik und Natur in 17 Jahren aussehen?
Was war vor 17 Jahren, als die Eier der jetzigen Zikaden gelegt wurden?
Mark Zuckerberg studierte damals in Havard und gründete wenige Monate vor der Zikaden-Invasion „Facebook“. Das iPhone und das iPad waren noch nicht erfunden.
Der Autor dieses Artikels (ich) vermittelte vor 17 Jahren die ersten DSL-Anschlüsse der Firma 1&1. Die DSL-Geschwindigkeit war damals 1kb (1024 Bit Download) oder auch 2k. Ein Jahr später lernte ich in diesem Zusammenhang meine jetzige Lebensgefährtin Eveline kennen, natürlich über das Internet. Die heutige Internetleitung ist jetzt im Hause 1Gb (1000 000 Bit Download), 1000 mal schneller als vor 17 Jahren. Diese schnelle Leitung wird aber nur nach außen und für den Biebertaler Bilderbogen ins www genutzt. Die normale Kommunikation zwischen uns beiden ist immer noch analog.

Dieser aktuelle Artikel über die Zikaden bringt den Zusammenhang mit einem digitalen Projekt, das in diesen Tagen in Biebertal an den Start geht: „Technik-und-Natur.de“ . Die Fledermäuse werden darin dabei ein höchst spannendes und lautes Projekt werden, das der Autor mit Technik erkunden wird. Von einem einfachen Fledermaus-Detektor über einen Fledermaus-Scanner bis hin zu einer Eigenentwicklung, vielleicht mit etwas künstlicher Intelligenz. Die Rufe der Fledermäuse gilt es zu erkunden, denn diese dienen nicht nur der Verständigung mit anderen Fledermäusen, sondern vor allem dem Aufspüren von Beute und der Orientierung in der Nacht. Das Projekt ist auch ein Angebot an den interessierten Bürger und an die neu gewählten Vertreter in der Gemeinde, eine Brücke zu schlagen, zwischen jung und alt sowie zwischen Technik und Natur. Das Thema ist mit Digitalisierung und Klimawandel absolut aktuell. Es gilt, die Chance zu nutzen.
Die Welt in der sich diese Projekte abspielen, heißt MAKER-Welt. Die Mitglieder organisieren sich in sogenannten Hackerspaces, Makerspaces oder FabLabs. Weniger technikfokussierte Maker finden sich in offenen Werkstätten. All diese Örtlichkeiten bieten Platz und Ausstattung für neue Projekte. Und das für JUNG und ALT, für alle.
Hier geschieht etwas an der Basis, was Journalisten als „dritte Industrielle Revolution“ eingeschätzt wird, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft fundamental verändern könne.
Präsident Barack Obama hat im Juni 2014 eine „Maker Faire“ im Weißen Haus ausrichten lassen, bei der er die „Nation of Makers“ ausrief. Können wir das auch?
Der Autor dieses Artikels kann es und baut für sich in den nächsten Jahren eine solche MAKER-Welt bei sich zu Hause auf. Die Kosten sind gering, der Nutzen ist riesig.
Wie wird die Situation in Biebertal in 17 Jahren aussehen?
Durch die Pandemie wurde sehr deutlich, was in den letzten 17 Jahren alles verschlafen wurde. Die Digitalisierung ist weltweit sehr viel weiter fortgeschritten als in Deutschland. Auch in Biebertal sieht es in den Schulen bezüglich dieses Themas sehr schlecht aus.
Wenn jetzt ab Juni 2021 mit digital-in-biebertal.de und Technik-und-Natur.de zwei Homepages den Finger auf diese Problematik legen und gleichzeitig ein Angebot auf Verbesserung angeboten wird, so bin ich gespannt, was sich in den nächsten Jahren bewegen wird, bei den gewählten Gemeinde-Vertretern und bei den einzelnen Bürgern.
Es sind gerade für weitere 5 Jahre neue Gemeinde-Vertreter gewählt worden. Sieht man sich die Vereinbarung der 4 Parteien bezüglich des gesellschaftlichen Lebens für junge und ältere Menschen an, so fallen mir viele Defizite auf. Es liegt nicht am Geldmangel, wenn keine Intiativen bezüglich der Verbindung von Technik und Natur in der Gemeinde aufgebaut werden. Denn diese hier neu begonnenen Themen kosten sehr, sehr wenig. Insbesondere, wenn man sich die Kosten für den angesprochenen Kunstrasenplatz ansieht, vor allem die Folgekosten.
In 17 Jahren werde ich als Autor 93 Jahr alt werden (?). Was werde ich dann in Biebertal und weltweit zu diesem Thema sehen, hören und lesen können? Ich bin gespannt!
Mit Sicherheit ist zu lesen, dass Schwärme von Zikaden die USA wieder überfallen